Stallpflicht durch Vogelgrippe – Was nun?

Stallpflicht - Huhn im Stall

Stallpflicht bei Vogelgrippe – Was muss ich als Hühnerhalter beachten?

In einigen Teilen Deutschlands besteht aufgrund der Vogelgrippe H5N1, bzw. der Geflügelpest (aviäre Influenza) zur Zeit Stallpflicht.
Das bedeutet, dass sämtliches Geflügel im Stall bleiben muss, damit es ich nicht mit dem Vogelgrippe-Virus infiziert.

Diese Stallpflicht wird von den Veterinär-Behörden verhängt.

Das Virus ist stark ansteckend und die Krankheit meist tödlich. Die Übertragung kann u.a. über den direkten Kontakt mit infizierten Vögeln oder deren Kot stattfinden.

In Deutschland tritt diese Tierseuche in der Regel im Winterhalbjahr zusammen mit dem Zug der Zugvögel auf, die diese Krankheit „mitbringen“.


Wie äußert sich die Vogelgrippe und welche Symptome treten auf?

Betroffene Vögel werden schwach, bekommen struppige und stumpfe Federn, können nicht gut atmen und bekommen Fieber. Weiterhin können sie Ödeme am Kehllappen, Kämmen und den Beinen bekommen. Ebenfalls kann es zu grünlichem Durchfall und wässrigen Schleimhäuten kommen. Die Tiere fressen nicht mehr und sterben in den meisten Fällen.


Welche Verpflichtungen habe ich als Hühnerhalter bei der Vogelgrippe?

Der Kontakt zu Wildvögeln ist zu unterbinden und die Aufstallungspfllicht einzuhalten. Die Behörden können Regionen z.B. auch als Sperrzonen ausweisen und andere Maßnahmen zur Eindämmung des Virus vornehmen.

Damit von staatlicher Seite nachvollzogen werden kann, wo Hühner gehalten werden, sind Hühner immer beim Veterinäramt und der Tierseuchenkasse anzumelden.

 

Wie schütze ich meine Hühner?

Du kannst deine Hühner schützen, in dem du zusätzlich zu den beschriebenen Maßnahmen extra Kleidung verwendest, die du nur im Stall trägst. Versuche möglichst alle potentiellen Gefahrenquellen, die Erreger in deinen Stall einbringen könnten, zu unterbinden. Fremde Personen sollten während dieser Zeit nicht deinen Hühnerstall betreten. Es empfiehlt sich, extra Stallschuhe zu verwenden, die direkt vor dem Hühnerstall stehen und auch nur dort verwendet werden. Größere Betriebe aber auch manche Hobbyhalter verwenden Wannen mit Desinfektionsmittel zum Reinigen der Schuhe, bevor sie den Stall betreten. Auch hierdurch wird versucht den Erreger nicht in den Hühnerbestand „zu schleppen“.

Selbstverständlich sollten auch Futterspender und Tränken nur von den eigenen Hühnern und nicht von Wildvögeln benutzt werden können. Aus diesem Grund ist man ach verpflichtet, nur im Stall Futter und Wasser aufzustellen.


Wie kann ich dafür sorgen, das es meinen Hühnern trotz Stallpflicht relativ gut geht und sie sich nicht langweilen?

Bei einer Stallpflicht spüren Hühnerhalten die aufkommende Unruhe und den ungeheuren Wunsch ihrer Hühner nach draußen in die Freiheit zu kommen. Man sollte als Hühnerhalter dafür Sorgen, dass die Hühner keinen Gruppenkoller während des „Lockdowns“ bekommen. Durch den verursachten Stress kann es im schlimmsten Fall zum Federpicken und zu Kannibalismus kommen.

Lange Weile m Stall kann man verringern, in dem man seinen Hühnern Ablenkung und Beschäftigung bietet. Man kann ihnen z.B. einen Strohballen, ein Netzsack mit Luzerne oder Möhren ins Gehege legen, damit sie etwas zum picken haben. Auch ein Staub- bzw. Sandbad bietet den Tieren eine angenehme Abwechslung und verhindert zusätzlich die Ausbreitung von Parasiten.

Wer seinen Hühnern etwas mehr Normalität bieten möchte, als nur die vier Wände des Hühnerstalls, kann ihnen einen Auslauf vor dem Hühnerstall abstecken, der mit einer engmaschigen Plane, wie sie auf einem Tennisplatz oder Baugerüst verwendet wird, abgehängt ist. So haben die Hühner wenigstens etwas mehr Platz und die Möglichkeit zu scharren und im Sand zu baden. Allerdings muss darauf geachtet werden, dass sowohl die Seiten des Geheges als auch das Dach lückenlos abgedeckt ist. Es darf kein Wildvogel eindringen können und es darf auch kein Kot von Wildvögeln von oben ins Hühnergehege fallen.

 

Kritik an der Stallpflicht und den Handlungsvorschriften für Geflügelhalter

Selbstverständlich sollten Infektionsketten unterbrochen werden, um die Geflügelbestände zu schützen. Allerdings stellt sich vielen Geflügelhaltern die Frage nach der Verhältnismäßigkeit der Maßnahmen. Es stellt sich z.B. die Frage, warum die Stallpflicht für annähernd das ganze Winterhalbjahr bestehen bleibt. Also für den Zeitraum des Abfluges, dem kompletten Aufenthalt im Süden und die Rückkehr der Zugvögel. Sinnvoller und verhältnismäßige wäre es vermutlich die Stallpflicht nur für die Zeiträume des Durchflugs (Abflug und Ankunft) zu verhängen und nicht auch noch während des gesamten Fortbleibens der Zugvögel. Grade wenn man bedenkt welches Leid den Tieren während der Stallpflicht antut.

Für Geflügelhöfe, die lebendes Geflügel verkaufen oder Eier produzieren, kann die Pflicht zur Aufstallung gravierende finanzielle Konsequenzen haben. Geflügel darf für die gesamte Zeit der Vogelgrippe nicht verkauft und aus der Region gebracht werden. Die Halter von Bio-Legehennen dürfen nach 16 Wochen Stallpflicht ihre Eier nicht mehr als Bio-Eier, sondern nur noch als billigere Eier aus Bodenhaltung verkaufen. Viele Landwirte, die z.B. Freilandgänse oder Enten halten, besitzen nicht einmal die Möglichkeit ihre Tiere in Ställen unter zu bringen, wie sie es eigentlich müssten. Die komplette Haltung ist hier auf eine möglichst artgerechte Außenhaltung angelegt.

Was hältst du von der Stallpflicht?

Bietet sie mehr Vor- oder mehr Nachteile?

Hast du noch weitere Tricks, wie man seine Hühner bei Stallpflicht beschäftigen kann?

Wir freuen uns sehr auf deine Kommentare.

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