Hühnerhaltung leicht gemacht

Hühnerhaltung

Hühnerhaltung im Garten:
Der große Ratgeber für private Halter/innen


Die Hühnerhaltung im eigenen Garten ist mehr als nur die Eierproduktion – sie ist ein Beitrag zu einem nachhaltigeren Lebensstil und eine Möglichkeit für die Halter/innen um abzuschalten und zu entschleunigen.
Zahlreiche Hühnerhalter/innen stellen sich Ihre Gartenbank oder Gartenstühle direkt vor das Hühnergehege, um nach der Arbeit erst einmal etwas “Hühner zu gucken”. Die Tiere werden oft zu echten Haustieren und Familienmitgliedern, deren Beobachtung nachweislich zur Entspannung beiträgt.


I. Grundwissen und die Wahl der richtigen Hühnerrasse


Bevor die ersten Tiere einziehen, ist die sorgfältige Planung der Hühnerhaltung entscheidend. 


1. Auswahl der perfekten Garten-Rasse

Für die private Haltung sind Robustheit, ein ruhiges Temperament, Zutraulichkeit und eine gute Legeleistung die wichtigsten Kriterien.

Wichtige Kriterien für Auswahl der Hühnerrassen:

  • Temperament: Wähle Rassen, die als ruhig und zutraulich gelten, da sie besser mit der Nähe zum Menschen zurechtkommen und weniger Stress entwickeln. Grundsätzlich empfehlen wir dir als Neuling in der Hühnerhaltung eher die etwas schwereren, ausgeglichenen Zwiehuhnrassen. Diese besitzen das Potential sehr zutraulich zu werden, fliegen nicht so gern und besitzen trotzdem eine relativ gute Legeleistung. Schließlich möchtest du keine Eier mehr im Supermarkt kaufen, wenn du schon selbst Hühner hältst. Gern stehen wir dir hierbei beratend zur Seite.
  • Flugfähigkeit: Hoch fliegende Rassen sind für offene Gärten ungeeignet, da sie leicht über Zäune entkommen. Grundsätzlich sagt man, je größer und schwerer ein Huhn ist, desto flugfauler ist es. Diese Weisheit stimmt tatsächlich. In der Regel ist das “Fliegen” eher eine Motivatinsangelegenheit. Die meisten Hühnerrassen hält man mit einer Zaunhöhe von 1,5 m bis 1,8 gut in Schach. Wenn die Hühner das Gefühl haben, dass sie satt sind sind und es ihnen auf “ihrer Seite” des Zauns gut geht, machen sie keine Anstalten hinüber zu fliegen. In einer Notsituation, wenn z.B. ein Hund das Gehege stürmen würde oder es kommt doch mal ein Greifvogel, wachsen die Hühner allerdings über sich hinaus um dieser Gefahr zu entkommen. Nachdem sie diesen lebenserhaltenen “Turboboost” gezündet haben, fliegen sie aber sogar locker über 2,20 m.  
  • Witterungsbeständigkeit: Rassen mit kleinem Kamm sind oft besser gegen Frost gewappnet als Rassen mit großem, fleischigem Kamm (z.B. Leghorn). Alle Rassen von Landleben.bio sind relativ unempfindlich gegen Minustemperaturen. Bis ca. -12 Grad musst du dir keine Sorgen machen. Diese Temperaturen können Hühner i.d.R. gut aushalten. Es gibt zwar einige Halter/ innen, die bei hohen Minustemperaturen Vaseline als Frostschutz an den Kamm, die Kehllappen schmieren. Unserer Erfahrung ist dies in unseren Breitengraden nicht nötig. Es sollte vermieden werden, dass die Hühner der kalten Zugluft ausgesetzt sind, da sie sich, genau wie der Mensch, erkälten können. Im Winter sollte man die Einstreu etwas dicker streuen. 
  • Legeleistung: Die meisten Hybridkreuzungen legen zwischen 250 und 300 Eiern pro Jahr und Henne. Die Rassehühner legen ca. zwischen 100 und 180 Eiern pro Jahr und Henne. Der Hauptunterschied zwischen s.g. Hybrid-Hennen und Rassehennen liegt in der Legeleistung und der Lebenserwartung. Der Mensch hat die Hybrid-Hennen so gezüchtet, dass sie früher in ihrem Leben anfangen zu legen (meist ab der 22sten Lebenswoche) und eine größere Anzahl von Eiern im Jahr legen.
    Rassehühner legen über einen längeren Zeitraum  aber weniger Eier im Jahr. Die Lebenserwartung von Hybridkreuzungen liegt zwischen 3 und 5 Jahren und die von Rassehühner zwischen 5 und 8 Jahren. Bei Landleben.bio im Hühnershop steht jeweils hinter dem Namen der Rasse/ Sorte zusätzlich immer, ob es sich um ein Hybridkreuzungs-Huhn oder um ein Rassehuhn handelt. Hennen legen meist im Laufe des Vormittags ihre Eier.
  • Allgemeines
    Vom Verhalten, Charakter, der Zutraulichkeit, Wetterfestigkeit, Flugfaulheit her sind sowohl Hybridkreuzungs-Hennen, als auch Rassehennen hervorragend für Hühnerneulinge und die Gartenhaltung geeignet.

    Wir möchten dir empfehlen im Winter in deinem Hühnerstall kein Lichtprogramm laufen zu lassen. Hybrid-Hennen legen auch im Winter. Die meisten Rassehühner tun dies nicht oder zumindest deutlich weniger. Ursprünglich, von Natur aus benötigt eine Henne ca. 12 Stunden Tageslicht, damit sie Eier legt. Ihre Biologie ist so “programmiert” da, wegen der höheren Temperaturen in den Frühlings- und Sommermonaten die Chance deutlich größer ist, dass sie ihre Küken durchbringt. Dieses Verhalten nutzen manche Hühnerhalter/innen aus und schalten auch im Herbst und Winter im Stall für 12 Stunden das Licht an, um den Hennen vorzugaukeln, dass Frühling oder Sommer herrscht. Eigentlich benötigen die Hennen aber diese Ruhepause im Winter, um ihren Organismus zu regenerieren.    

    Da Hühner sehr soziale Tiere sind und sich in der Gruppe wohl fühlen, empfehlen wir dir mindestens drei Hennen zusammen zu halten. Die meisten Hühnerhalter, halten Gruppengrößen zwischen 3 und sieben Hennen. Mit diesen Gruppengrößen stellt man sicher, dass man sich nicht übernimmt und erst einmal Erfahrungen sammeln kann.

Für die Auswahl der richtigen Rasse empfehlen wir in der Regel eher etwas ausgeglichene, ruhige Rassen, die nicht so gern fliegen aber zutraulich werden können. Über das Futter bekommt man in der Regel alle Rassen “geknackt” bei einigen Rassen, fällt es aber gefühlt um 10 – 20 % leichter. Gern helfen wir dir bei der Auswahl der richtigen Rasse. Sprich uns gern einfach an. 


2. Hühnerhaltung mit oder ohne Hahn?

Die allermeisten Halter (über 90%) halten in ihrer Hühnergruppe keinen Hahn.

Die Haltung eines Hahns hat natürlich auch positive Auswirkungen. Er hält deine Hennen zusammen, schlichtet auch mal Streit zwischen diesen, zeigt seinen Hennen das Futter an, wenn er z.B. einen tollen Wurm gefunden hat, verteidigt die Hennen gegen Greifvögel etc.

Für das soziale Miteinander in der Hühnergruppe braucht es allerdings nicht zwingend einen Hahn, da Hennen auch sehr gut allein zurecht kommen. In der Regel wird sich, wenn du keinen Hahn möchtest, eine Henne herauskristallisieren, welche die Leithenne wird und dann oben in der Hackordnung steht. Diese Führungsposition nimmt in der Regel eine Henne ein, die etwas grösser uns schwerer ist, als die anderen. Die Leithenne hat durch ihre hohe Position einige Vorteile, wie z.B. das sie zuerst fressen und trinken darf und sich den besten Platz auf der Sitzstange aussuchen kann. Dafür überwacht sie aber auch, zumindest häufiger als die anderen Hennen, den Himmel und warnt ihre Artgenossinnen, sobald sich ein Greifvogel nähert. Während Hennen meist unproblematisch sind, kann ein Hahn bei der Hühnerhaltung zumindest von der Lautstärke her Probleme mit sich bringen.:

  • Lärmbelästigung: Das Krähen, oft schon vor Sonnenaufgang.
  • Nachbarschaftsfrieden: Aus Rücksicht vor den Nachbarn, haben die meisten Hühnerhalter keinen Hahn. Bevor du dir einen Hahn anschaffst, solltest du das Einverständnis deiner Nachbarn einholen. Selbst wenn du rechtlich mit der Hühnerhaltung auf der sicheren Seite bist, möchtest du es dir vermutlich mit deinen Nachbarn nicht verderben.
  • Lösungen: Wenn du also einen Hahn halten möchtest, solltest du deinen Hahn über Nacht in einem schalldichten oder zumindest lichtdichten Stall halten. Da das Krähen meist durch Helligkeit ausgelöst wird, kann eine dunkle Übernachtungsmöglichkeit das Krähen bis zu einer zivilen Uhrzeit (z.B. 8 Uhr) verzögern. Achte immer darauf, dass das Verhältnis zwischen Hahn und Hennen stimmt. Man sollte für einen Hahn zwischen fünf und zwölf Hennen halten.

II. Bau und Gestaltung des Hühnerstalls


1. Die Hühner-Anatomie im Überblick (Wichtig für die Hühnerhaltung)

Zum Verständnis der Bedürfnisse deiner Hühner und somit an den Stall und das Gehege:

  • Der Verdauungsapparat: Hühner besitzen einen sehr effizienten zweikammerigen Magen (Drüsen- und Muskelmagen), um Körner und grobe Nahrung zu zerkleinern. Sie benötigen daher Grit (Magensteine) zur Unterstützung der Verdauung – dies muss immer im Stall verfügbar sein. Im Freigehege suchen sich deine Hühner diese selbst, wenn dort vorhanden.
  • Immunsystem: Da Hühner soziale Gruppentiere sind und oft auf engem Raum leben, ist ihr Immunsystem anfällig für Infektionen. Konsequente Hygiene im Stall ist daher der beste Schutz vor Krankheiten und Parasiten.

Das Zuhause der Hühner gliedert sich in den sicheren Stall und den dazugehörigen Auslauf.


2. Der Hühnerstall: Schutz und Rückzugsort

Der Stall dient zur Nahrungsaufnahme, als Schlafplatz, Legeort und Schutz vor Witterung und Raubtieren.

  • Größe: Nach der Bio-Richtlinie dürften bis zu sechs Hennen auf einem Quadratmeter gehalten werden. Wir empfehlen allerdings unseren Kunden in der Privathaltung nicht mehr als drei bis vier Hennen pro Quadratmeter im Stall zu halten, da es ihnen schließlich gut gehen soll und sie immer noch etwas Platz zur Bewegung benötigen. Plane also mindestens 1,0 m² Stallfläche für drei/ vier Hühner ein, um Stress und Hygieneprobleme zu vermeiden. Bei Zwerghennen kannst du dann z.B. auch 5 Stk. auf einem Quadratmeter im Stall halten.
  • Belüftung: Eine gute, zugluftfreie Belüftung ist essenziell zur Vermeidung von Atemwegserkrankungen. Warme, feuchte Luft (entsteht durch Kot und Atmung) muss aus dem Hühnerstall entweichen können.
  • Einrichtung:
    – Sitzstangen: Hühner schlafen gerne erhöht. Das sogenannte aufbäumen ist biologisch tief in ihrem verhalten verankert, da es nachts “in den Bäumen” sicherer ist, als auf dem Boden. Die Stangen sollten oval oder eckig mit abgeflachten Kanten sein, damit die Krallen sie gut umfassen können, die Kanten aber nicht in den Fuß des Huhns einschneiden. Planen Sie ca. 20 cm Stangenlänge pro Tier ein. Junge Hennen schlafen oft die erste Zeit zusammengekuschelt in einer Ecke des Stalls. Irgendwann wandert die erste Henne nachts auf die Stange und die anderen folgen ihr dann rasch.
    – Legnester: Bieten Sie ein Nest für etwa drei bis vier Hennen. Sie sollten dunkel und ruhig gelegen sein, damit die Hennen in Ruhe legen können. Hennen suchen sich immer den gemütlichsten Platz im Stall für Ihre Eiablage. 
    – Kotbrett: Ein unter den Sitzstangen angebrachtes Brett erleichtert die tägliche Reinigung und trägt maßgeblich zur Stallhygiene bei. Dies kann z.B. einfach mit einem alten Kehrblech o.ä. abgekratzt werden. Übrigens, da Hühnermist relativ stark ist, sollte er kompostiert werden, bevor er als Dünger auf den Beeten eingesetzt werden kann.
    – Futter- und Wasserspender: Da deine Hühner auch im Stall scharren werden, ist es sinnvoll die Futter- und Wasserspender so anzubringen, dass kein Einstreu oder Kot in die Futter- und Wasserspender gelangen kann. Es empfiehlt sich, Spender auf Beinen zu kaufen, Ziegelsteine unterzulegen oder diese an der Stalldecke mit einem starken Band anzubringen, wobei du drauf achten solltest, dass die Futter- und Wasserspender auf Kopfhöhe deiner Hühner hängen und diese ihre Futter und ihr Wasser gut erreichen können.
    – Einstreu: Als Einstreu ist Stroh, grobe Sägespäne oder Hanf-Häcksel-Einstreu zu verwenden. Heu ist eher ungeeignet, da dieses eine relativ feste Struktur hat und gut von Hühnern geschluckt werden kann, zu einem Kropfwickel bei deinen Hühnern führen kann. Sägespäne besitzt ein gutes Saugvolumen. Wenn du dich für Sägespäne entscheidest solltest du unbedingt darauf achten, dass diese nicht zu fein ist und von deinen Hühnern nicht eingeatmet werden kann. Verwende also bitte grobe Sägespäne und kein Sägemehl. Hanf-Häcksel sind momentan stark im Trend, weil diese ebenfalls eine relativ gute Saugleistung besitzen und sogar etwas antibakteriell wirken.
    – Aufbewahrung des Hühnerfutters: Da Hühnerfutter Nagetiere wie Mäuse und Ratten anlocken kann, empfehlen wir dir dein Hühnerfutter in einer Metalltonne aufzubewahren. In Möbelgeschäften werden Metalltonnen mit Deckel oft für die Aufbewahrung von Schmutzwäsche angeboten.


3. Das Hühnergehege (Freilauf) – Eine artgerechte Hühnerhaltung

Für die artgerechte Haltung ist ein großzügiger Auslauf unerlässlich.

  • Fläche: Als Orientierung gilt: Je größer, desto besser. Durch einen großen Auslauf erhalten deine Hühner die Chance mehr frische Gräser und Insekten zu finden, als in zu kleinen Gehegen. Außerdem reduziert sich bei größeren Gehegen der Parasitendruck, der durch den Kot der Hühner entsteht. Rechne idealerweise mit mindestens mit 5 bis 10 m² Auslauf pro Huhn.
  • Raubtierschutz: Der Zaun muss nicht nur hoch, sondern auch tief sein. Ein in den Boden eingelassener oder nach außen gelegter Maschendraht- bzw. Volierenzaun (ca. 30 cm tief) schützt vor grabenden Raubtieren (Fuchs, Marder). Sofern die Hühner nachts in ihren sicheren Stall gesperrt werden, muss der Zaun des Geheges nicht in die Erde eingelassen werden, da die Fressfeinde in der Regel nachtaktiv sind.
  • Struktur und Bepflanzung im Gehege: Gestalten Sie den Auslauf abwechslungsreich mit Sträuchern oder kleinen Unterschlüpfen. Dies dient als Schutz vor Greifvögeln und als Versteckmöglichkeit, was dem natürlichen Verhalten der Tiere entgegenkommt. Da Hühner ursprünglich Waldrandbewohner sind, geben ihnen Versteckmöglichkeiten ein Gefühl der Sicherheit. Viele Feinde greifen von oben an. Bei den Hühnerrassen, die Landleben.bio anbietet, ist der Instinkt, welche Pflanzen für die Hühner giftig sind und welche genießbar noch nicht weggezüchtet und sehr tief verankert. Es hat sich bei uns noch nie ein Huhn vergiftet. Selbst wenn z.B. ein giftiges Maiglöckchen im Gehege wächst, wird das Huhn zwar erst einmal neugierig darauf zugehen und gucken, was dort “leckeres” in Augenhöhe wächst, nach einer kurzen Inaugenscheinnahme, wird sich das Huhn allerdings von dieser giftigen Pflanze abwenden. In der Regel kann man sich sehr gut darauf verlassen, dass ein Huhn nichts frisst, was schädlich ist. 
  • Staubbad: Hühner benötigen einen Bereich mit feinem, trockenem Sand oder Erde, um ihr Gefieder zu pflegen und Ektoparasiten (Milben) zu bekämpfen. Normalerweise und bei einem Auflauf der groß genug ist, suchen sich Hühner ihr Staubbad allein, meist im trockenen Sand bzw., trockener Erde unter Büschen und Bäumen. Man kann dem Staubbad auch noch etwas Kieselgur zur Milbenprofilaxe hinzufügen. Kieselgur verfeinert den Sand/ die Erde noch einmal deutlich und geht beim Sandbaden bis auf die Haut der Hühner. Da Kieselgur unter dem Mikroskop betrachtet, winzige, spitze Zacken besitzt, verletzen diese Zacken die Milben, so dass sie sich vom Huhn fallen lassen. Grundsätzlich ist Kieselgur, das man auch nach der Stallreinigung im Stall ausbringen kann, aber nur als eine Profilaxe zu sehen. Sollten deine Hühner tatsächlich irgendwann einmal Milben bekommen, ist dies aber auch kein “Weltuntergang”. Es gibt tolle Spot-On-Präparate, die man seinen Hühnern verabreichen kann. Hierzu tropft man seinen Tieren einfach ein paar Tropfen links und rechts unter die Flügel, wiederholt diesen Vorgang nach ein paar Tagen noch einmal (bitte ließ die Anleitung) und innerhalb einer Woche bist du die Milben wieder los. Ein Zaubermittel!!


III. Fütterung, Pflege und Nachhaltigkeit in der Hühnerhaltung


Hühnerhaltung im Garten ist eng mit ökologischem Handeln verbunden.


1. Die artgerechte Fütterung

Die Ernährung ist ein entscheidender Faktor für die Eierqualität und die Gesundheit der Hühner.
Mach dich allerdings auch bitte nicht verrückt, wenn es um die Fütterung deiner Hühner geht. Man weiß, dass eine Huhn je nach Rasse ca. 140 g Futter pro Tag benötigt. Stell deinen Hühnern einfach immer unbegrenzt ihre Futtermischung und frisches Wasser zur Verfügung. Bei den Hühnern ist es nicht so, wie bei manchen Hunderassen, die keine “Fressbremse” haben. Bis vielleicht ganz wenige Ausnahmen, fressen Hühner soviel wie sie möchten und entfernen sich dann wieder vom Futter. Wenn sie wieder hungrig werden kommen sie zu ihrem Futterplatz in den Stall zurück. Du musst also nicht ausrechnen und abwiegen, dass du deinen Hühner z.B. morgens und abends jeweils die Hälfte ihrer Tagesration gibst. Es ist eine Richtlinie der Behörden, dass Hühner nur dort gefüttert und getränkt werden dürfen, wo keine Wildvögel hingelangen, also im Stall oder in der Voliere. Dies dient dazu, dass sich Krankheiten und Vogelseuchen nicht so leicht verbreiten können und das kein infizierter Vogel an das Futter und Wasser deiner Hühner geht und dort über seinen Speichel seine Vieren/ Krankheitserreger hinterlässt, über die sich deine Hühner anstecken könnten. 

  • Basis: Ein hochwertiges, ausgewogenes Legefutter (Pellets, Körnermischungen oder Mehl bzw. Schrot) sollte die Grundlage der Ernährung bilden, da es in der Regel alle nötigen Vitamine und Mineralstoffe (insbesondere Kalzium für die Eischalenbildung) enthält. Gentechnikfreie Körnermischungen etc. erhältst du bei uns im Shop. Bei diesen Alleinfuttermischungen musst du nichts mehr hinzugeben, wie Muschelgrit o.ä. Diese Futtersorten sind sofort einsatzfähig und enthalten alles, was deine Hühner benötigen. Z.B. ist hierin bereits Kalzium für die Produktion der Eierschale enthalten, damit deine Hühner keine Mangelerscheinung bekommen und nur noch dünnschalige “Windeier” legen. Auch haben wir darauf geachtet, dass z.B. Oregano in den Futtermischungen enthalten ist. Dies ist für die Gesunderhaltung des Magen- und Darmtraktes relevant und soll dafür sorgen, dass deine Hühner keinen Durchfall bekommen. Natürlich sind ebenfalls verschiedene Körner wie Weizen, Roggen, gebrochener Mais etc., zur Beschäftigung und Energiezufuhr enthalten.
  • Grünzeug: Gib deinen Hühner zusätzlich noch jede Menge Grünzeug. Hierzu zählen Salat, Äpfel, Möhren, Gurken, Giersch, Löwenzahn, Klee etc. Deine Hühner werden sich selbst noch Würmer und Insekten suchen, die Ihnen weitere Proteine und tierische Eiweiße liefern. Je größer dein Auslauf ist, desto umfangreicher gestaltet sich der Speiseplan deiner Hühner. Manche Halter/ innen, lassen Ihre Hühner unter Aufsicht manchmal auch in den kompletten Garten.
  • Speisereste: Grundsätzlich sind Hühner Allesfresser, weswegen sie früher auch “das Schwein des kleines Mannes” genannt wurden. Unserer Erfahrung nach kannst du ihnen hin und wieder ruhig ein paar Reste aus der Küche geben. Achte allerdings bitte darauf, dass diese nicht zu stark gewürzt sind, da Hühner in der Natur auch nur ungewürzte Nahrung finden. Das Hühner keine verdorbenen oder gar schimmligen Nahrungsreste von dir erhalten ist selbstverständlich, oder?


2. Die Hühner als Teil des Kreislaufs

Im Garten werden Hühner zu echten Helfern in der Nachhaltigkeit:

  • Abfallreduzierung: Hühner fressen viele Gartenabfälle (z.B. Unkraut, Grasschnitt) und Insekten. Du kannst deinen Hühnern sogar ihre Eierschale zum Fressen geben. Achte aber bitte darauf, dass du ihnen nicht einfach die ganzen Schalenhälften zum Fressen gibst, sondern das diese kleingemahlen oder fein zerbröselt sind. Die Hennen sollen nicht mehr erkennen können, dass es sich hierbei um Eier gehandelt hat, da ansonsten die Gefahr besteht, dass sie irgendwann auch ihre eigenen, frisch gelegten Eier anpicken.
  • Natürliche Schädlingsbekämpfung durch Hühnerhaltung: Hühner helfen, Schnecken, Käfer und andere Schädlinge in Schach zu halten. Achtung: Sie fressen auch Nutzpflanzen, daher sollten Gemüsebeete geschützt werden.
  • Düngerproduktion: Der Hühnermist ist ein stickstoffreicher, wertvoller Dünger für den Garten. Er muss jedoch vor der Verwendung kompostiert werden, um die Pflanzen nicht zu “verbrennen”. Deine Hühnerhaltung zahlt sich also in mehrfacher Hinsicht für dich aus.


IV. Rechtliche und Soziale Aspekte in der Hühnerhaltung


Um Ärger mit Behörden und Nachbarn zu vermeiden, sind einige Vorschriften bei der Hühnerhaltung einzuhalten. Ein bisschen Bürokratie muss dann doch sein.


1. Meldepflicht beim Veterinäramt

In Deutschland muss jeder Halter von Hühnern – unabhängig von der Anzahl – diese bei folgenden Stellen registrieren:

  1. Dem zuständigen Veterinäramt: Zur Erfassung im Seuchenfall.

Der Tierseuchenkasse: Hier muss eine Meldung deiner Hühnerhaltung und ggf. eine Beitragszahlung erfolgen (abhängig vom Bundesland). Dies ist zur Finanzierung von Seuchenbekämpfungsmaßnahmen notwendig.
Die Meldung deiner Hühnerhaltung ist relativ einfach, da sie online erfolgen kann. Du musst dich einmal bei der Tierseuchenkasse registrieren. Dann wird dir dort ein großes Formularblatt mit zahlreichen Tierarten wie z.B. Schafen, Pferden, Kühen und eben auch Legehennen/ Junghennen angezeigt (hierunter fallen dann Hennen und Hähne). In das Feld “Legehennen/ Junghennen” trägst du dann die Anzahl der Tiere ein, die du bei dir zu Hause hältst. Du hast selbst nach dem Kauf deiner Hühner noch 14 Tage Zeit, die Anmeldung bei der Tierseuchenkasse durchzuführen. Nachdem du die Anzahl deines Hühnerbestands übermittelt hast, wirst du bei einer “normalen” Gruppengröße der günstigsten Klasse zugeordnet. Die Kosten belaufen sich je nach Bundesland auf ca. € 12,00 pro Jahr. Immer zum Stichtag Anfang Januar wirst du von der Tierseuchenkasse angeschrieben und aufgefordert, die aktuelle Anzahl der Hühner in deinem Bestand zu übermitteln. Voraussichtlich wirst du aber immer in der günstigsten Beitragsstufe bleiben, da diese bis zu 49 Hühnern (zumindest im Landkreis Harburg in Niedersachsen) gilt. 


V. Gesundheit und Impfungen


1. Impfungen und Gesundheit deiner Hühner

Deine neuen Hennen haben von uns selbstverständlich alle wichtigen Impfungen erhalten, darunter Schutz gegen die Newcastle-Krankheit, Marek, Kokzidiose, Pocken und Bronchitis.

Auffrischung der Newcastle-Impfung

Lediglich der Impfschutz gegen die Newcastle-Krankheit (auch Atypische Geflügelpest genannt) muss regelmäßig aufgefrischt werden. Dies ist eine staatliche Pflichtimpfung. Hierfür hast du meist zwei Möglichkeiten, den Impfstoff zu erhalten:

  • Über einen Geflügelzuchtverein:
    Vereine geben den Impfstoff oft fertig angemischt aus. Du musst ihn dann nur noch dem Trinkwasser deiner Hühner beifügen. Beachte, dass hierfür eventuell eine Mitgliedschaft im Verein erforderlich ist.
  • Über einen Tierarzt:
    Da Hühner in der privaten Haltung immer beliebter werden, gibt es zunehmend Tierärzte, die auch Geflügel in ihr Programm mit aufgenommen haben.
    Tierärzte bieten meist zwei Impfmethoden für Newcastle an:
  • Injektion (Spritze): Diese wird vom Tierarzt verabreicht und der Impfschutz hält ein ganzes Jahr. Die Kosten hierfür belaufen sich auf ca. € 5,00 bis € 8,00 pro Tier.
  • Lebendimpfstoff über das Trinkwasser: Diesen verabreichst du selbst. Der Impfschutz muss je nach Präparat alle sechs Wochen oder alle drei Monate aufgefrischt werden.

    Tipps zur Trinkwasserimpfung:

Wenn du dich für die Impfung über das Trinkwasser entscheidest, oder dein Tierarzt nur diese Methode anbietet, ist es ratsam, das Trinkwasser am Abend vor der Impfung aus dem Stall zu entfernen. So stellst du sicher, dass die Hühner großen Durst entwickeln und am nächsten Tag das mit dem Impfstoff angereicherte Wasser schnell und in ausreichender Menge aufnehmen.


VI. Eingewöhnung und Vergesellschaftung deiner Hühner


1. Eingewöhnung im Stall für Neulinge (Prägephase)

  • Wenn du dir zum ersten Mal Hühner anschaffst, lass die Tiere die ersten 48 Stunden mit Zugang zu Futter und Wasser im Kern-/Schlafstall.
  • Diese sogenannte Prägephase ist entscheidend: Die Hühner verknüpfen den Stall mit der Nahrungsaufnahme und erkennen ihn als sicheren Schlafplatz.
  • Dadurch werden deine Hühner standorttreu. Sie kehren in der Regel bei Einbruch der Dunkelheit selbstständig zum Stall zurück – ein händisches Einfangen wird überflüssig. (Hühner sehen bei Dunkelheit deutlich schlechter als Menschen.) Sollte ein Huhn einmal ausbrechen, findet es dann abends normalerweise den Weg zurück in den Stall.


2. Vergesellschaftung mit bestehender Gruppe

  • Hältst du bereits Hühner und möchtest du neue Tiere eingliedern, setz die Neuankömmlinge zunächst in den Stall und schließ die Tür.
  • Warte, bis deine alten Hühner abends ebenfalls in den Stall möchten und unruhig vor der Tür warten.
  • Öffne die Tür dann nur kurz, um den Althühnern den Zutritt zu ermöglichen, ohne dass die neuen Tiere ins Freie gelangen können.
  • So lernt sich die gesamte Gruppe im Stall kennen. Die neuen Hennen können in dieser Zeit ihre Prägephase abschließen.
  • Die Hackordnung: Wenn man in der Hühnerhaltung verschiedene Hühner zusammenführt, ist es ganz normal, dass diese die Hackordnung in der Gruppe neu festlegen. Bei den sozialverträglichen Rassen von Landleben.bio musst du allerdings nicht mit einer blutigen Auseinandersetzung rechnen. Die Festlegung der Hackordnung ist meist innerhalb eines Tages abgeschlossen. Sobald jede Henne ihre Position in der Hierachie kennt und alles einmal “ausgesprochen” würde, herrscht wieder ein stabiler Friede und ein gutes Gleichgewicht in der Gruppe.
  • Am nächsten Tag können alle Hühner gemeinsam ins Freie gelassen werden. Neue Hühner orientieren sich oft an den älteren Tieren (z. B. beim Auffinden des Stalleingangs).


3. Quarantäne und schrittweise Annäherung (Option)

  • Falls du die neuen Hennen zunächst in Quarantäne halten möchtest, ist dies möglich, vorausgesetzt, du verfügst über einen separaten Stall und ein zweites Gehege.
  • Manche Halter setzen die neuen Hühner anfangs in ein angrenzendes Gehege, um einen ersten Sichtkontakt mit der bestehenden Gruppe zu ermöglichen.

Da die Hühner jedoch in der Regel später ohnehin eine gemeinsame Gruppe bilden sollen, ist dieser Zwischenschritt nicht zwingend notwendig, kann aber nach deinem eigenen Ermessen erfolgen.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die private Hühnerhaltung im Garten eine wunderbare Möglichkeit bietet, sich mit der Natur zu verbinden und hochwertige, frische Lebensmittel zu genießen. Auch für Kinder bietet die Hühnerhaltung einen wichtigen erziehungstechnischen und pädagogischen Effekt. Sie lernen Verantwortungsbewusstsein und erhalten in der Regel ein größeres Selbstbewusstsein. Mit der richtigen Planung und Beachtung der gesetzlichen Rahmenbedingungen steht diesem ökologischen Hobby nichts im Wege.

Welche Hühnerrassen soll ich für meine Hühnerhaltung nehmen?

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Mehr Informationen

FAQ zur Hühnerhaltung

Die maximale Anzahl Hühner, die du privat halten darfst, ist nicht gesetzlich festgelegt.

Sie wird aber durch folgende Faktoren stark eingeschränkt:

  1. Meldepflicht: Du musst jedes Huhn beim Veterinäramt und der Tierseuchenkasse anmelden (schon ab dem ersten Tier!).

  2. Nachbarn: In Wohngebieten musst du die Kleintierhaltung (Hobby) einhalten. Gerichtsurteile legen die Obergrenze oft bei etwa 10 bis 20 Hennen fest. Wichtig: Sprich wegen des Lärms (besonders bei einem Hahn) vorher mit deinen Nachbarn!

  3. Platzbedarf: Für eine artgerechte Haltung solltest du ca. 10 m² Auslauf pro Huhn einplanen und nicht mehr als drei Hühner pro m² in ihren Stall setzen.

Kurz gesagt: Für den privaten Hobbybedarf sind bis zu 20 Hennen meist unproblematisch, solange der Frieden mit den Nachbarn gewahrt bleibt.

Die laufenden Kosten für vier Hühner pro Monat liegen in der Regel zwischen etwa 30 € und 50 €.

Diese Kosten setzen sich hauptsächlich zusammen aus:

  1. Futter (Hauptkosten): Rechne mit etwa 15 € bis 30 € monatlich. Vier Hennen benötigen je nach Größe und Futterqualität ungefähr einen 25-kg-Sack Alleinfutter pro Monat.

  2. Einstreu & Mineralien: Hierfür fallen zusätzlich etwa 5 € bis 20 € an. Dazu zählen Materialien wie Holzspäne oder Stroh und notwendige Zusätze wie Muschelgrit oder Magenkiesel.

  3. Tierseuchenkasse & Impfung: Die jährlichen Beiträge und die Kosten für die vorgeschriebene Newcastle-Impfung sind umgerechnet auf den Monat sehr gering (oft nur wenige Euro).

Achtung: Dies sind nur die laufenden Kosten. Einmalige Kosten für Stall, Zaun, Tränken und die Anschaffung der Hühner selbst musst du initial extra einplanen. Unvorhergesehene Tierarztkosten können die monatlichen Ausgaben ebenfalls deutlich erhöhen.

Ja, die Hühnerhaltung im Wohngebiet ist grundsätzlich erlaubt, da Hühner im rechtlichen Sinne als Kleintiere gelten (ähnlich wie Kaninchen oder Meerschweinchen).

Allerdings gibt es wichtige Einschränkungen und Pflichten, die du unbedingt beachten musst:

Gebot der Rücksichtnahme: Das ist der kritischste Punkt. Du darfst deine Nachbarn weder durch Geruch (Stallhygiene!) noch durch Lärm unzumutbar belästigen.

Hahn: Die Haltung eines Hahnes kann in reinen Wohngebieten verboten oder stark eingeschränkt werden, weil das Krähen oft als zu laut empfunden wird (besonders in der Nacht- und Morgenzeit).

Anzahl der Tiere (Hobbyhaltung): Die Anzahl muss im Rahmen der privaten, nicht-gewerblichen Kleintierhaltung bleiben. Die Rechtsprechung sieht hier eine Obergrenze von ca. 10 bis 20 Hennen als vertretbar an.

Meldepflicht: Egal, wie viele Hühner du hältst (schon ab einem Tier!):

  • Du musst sie beim zuständigen Veterinäramt melden.
  • Du musst sie bei der Tierseuchenkasse deines Bundeslandes anmelden.

    Baurecht: Ein fest errichteter Hühnerstall kann unter Umständen eine Baugenehmigung erfordern (je nach Größe und Standort). Ein mobiler Stall ist oft genehmigungsfrei.

    Fazit: Hühner sind erlaubt, aber kläre alle offenen Fragen am besten vorher mit deinen Nachbarn und bei großen, neun Ställen mit der Baubehörde ab.

1. Rechtliches und Formales

  • Melden: Melde alle Hühner beim Veterinäramt und der Tierseuchenkasse an.
  • Impfen: Sorge für die vorgeschriebene Impfung gegen die Newcastle-Krankheit.
  • Nachbarn: Kläre die Haltung (besonders die eines Hahns) wegen Lärm und Geruch unbedingt mit deinen Nachbarn ab.

2. Stall und Auslauf

  • Gruppe: Halte Hühner nie allein – mindestens drei Tiere sind notwendig.
  • Schutz: Der Stall muss sicher vor Fressfeinden (Marder, Fuchs) sein.
  • Platz: Biete ausreichend Platz: ideal sind 10 m² oder mehr Auslauf pro Huhn.
  • Hygiene: Halte Stall und Futter-/Trinkgefäße sauber, um Geruch und Krankheiten vorzubeugen.
  • Sandbad: Ein trockenes Sandbad zur Gefiederpflege muss vorhanden sein.

3. Tägliche Pflichten

  • Futter/Wasser: Täglich frisches Futter (Alleinfutter) und sauberes Wasser bereitstellen.
  • Kontrolle: Tägliche Beobachtung der Tiere auf Gesundheit und Verhalten.

Hühner sind robuster, als man denkt, und vertragen Kälte oft besser als große Hitze. Die größte Gefahr im Winter ist aber nicht die Kälte, sondern Feuchtigkeit und Zugluft.

Hier sind die wichtigsten Punkte, die du bei der Hühnerhaltung im Winter beachten musst:

1. Der Stall: Trockenheit und Belüftung

  • Trockenheit ist das A und O: Nasse Einstreu und hohe Luftfeuchtigkeit sind gefährlich, da sie Atemwegserkrankungen und Erfrierungen an Kamm und Kehllappen begünstigen.
  • Belüftung: Sorge für eine kontrollierte Lüftung (z. B. oben am Dach), damit die feuchte Luft entweichen kann. Aber Achtung: Vermeide unbedingt Zugluft auf Sichthöhe der Hühner!
  • Isolation: Ein isolierter Stall ist bei wetterfesten Rassen nicht unbedingt erforderlich. Eine zusätzliche Isolation (Strohballen, Jute) kann bei sehr extremen Minustemperaturen aber helfen.
  • Keine unnötige Heizung: Heizen ist meistens nicht nötig und kann sogar kontraproduktiv sein, da die Hühner ihre Kältetoleranz verlieren. Wäremelampen etc. sind in der Regel nur bei Küken, nicht aber bei ausgewachsenen Hühnern notwendig.
  • Kamm und Kehllappen: Bei großer Kälte kann man die unbefiederten Teile (Kamm und Kehllappen) mit Vaseline oder Melkfett eincremen, um Erfrierungen vorzubeugen.

2. Wasser und Fütterung

  • Frostfreies Wasser: Das Wasser gefriert schnell. Nutze unbedingt einen Tränkenwärmer (am besten mit Thermostat) oder biete mehrmals täglich frisches, lauwarmes Wasser an.
  • Energiereiches Futter: Hühner benötigen mehr Energie, um ihre Körpertemperatur zu halten. Ergänze das Futter durch energiereiche Zusätze wie: Mais oder Sonnenblumenkerne (insbesondere abends füttern).
  • Getrocknete Mehlwürmer (Eiweiß).
  • Gekochte, leicht abgekühlte Kartoffeln oder Reis (aber nicht zu viel).
  • Beschäftigung: Im Stall gibt es weniger zu tun. Biete Beschäftigung, indem du zum Beispiel Futter in der Einstreu versteckst oder Kohlköpfe aufhängst.

3. Auslauf und Licht

  • Auslauf: Lass die Hühner auch im Winter raus, wenn es trocken ist. Sie entscheiden selbst, ob sie in den Schnee gehen.
  • Trockener Bereich: Richte einen überdachten, trockenen Freilauf ein, damit sie auch bei Schnee und Nässe an die frische Luft können.
  • Staubbad: Stelle das Sandbad (wichtig für die Gefiederpflege und gegen Parasiten) in einen trockenen, überdachten Bereich oder in den Stall.
Hühnerhaltung und Hühnergehege

Hühnerhaltung – Grundwissen

Geschichte der Hühnerhaltung


Die Hühnerhaltung ist eine der ältesten und am weitesten verbreiteten Formen der Tierhaltung, die seit Jahrtausenden praktiziert wird. Die Domestizierung von Hühnern begann bereits vor 8.000 Jahren in Südostasien, als die Menschen begannen, wilde Hühner zu züchten und zu domestizieren. Diese Hühner waren jedoch nicht so produktiv wie ihre heutigen Verwandten und wurden hauptsächlich für ihren Kampfgeist gezüchtet.

Die Hühnerhaltung wurde später in andere Teile der Welt wie Europa und Afrika exportiert. Im antiken Rom und Griechenland wurde die Hühnerhaltung als wichtiger Teil der Landwirtschaft betrachtet und Hühner wurden oft als Opfertiere verwendet. Im Mittelalter wurde die Hühnerhaltung zu einem wichtigen Wirtschaftszweig, da Hühner nicht nur für ihr Fleisch, sondern auch für ihre Eier und Federn genutzt wurden.

Im Laufe der Zeit entwickelten sich verschiedene Rassen von Hühnern, die für unterschiedliche Zwecke gehalten wurden. Einige Rassen wurden für ihre Eierproduktion gezüchtet, während andere für ihr Fleisch gezüchtet wurden. In der Neuzeit wurden Hühner auch für ihre Federn und als Zier- und Haustiere gehalten.

Im 19. Jahrhundert begannen Wissenschaftler, sich intensiver mit der Hühnerzucht und der Hühnerhaltung zu beschäftigen. Mit der Entdeckung der Genetik und der Züchtungsmethoden wurden Hühner gezüchtet, die produktiver und widerstandsfähiger waren. Die Haltung von Hühnern wurde auch modernisiert, indem sie in Käfigen gehalten wurden, um Platz zu sparen und die Produktion zu steigern.

In den 1960er Jahren führte die intensive Haltung von Hühnern in Käfigen jedoch zu Kritik und Besorgnis über das Wohlergehen der Tiere. Es entstand eine Bewegung für eine artgerechtere Haltung von Hühnern, die zur Entwicklung von Freilandhaltung und Biohaltung führte.

Heute ist die Hühnerhaltung weltweit verbreitet und spielt eine wichtige Rolle in der Lebensmittelproduktion. Die Haltung von Hühnern hat sich jedoch im Laufe der Zeit stark verändert und es gibt weiterhin Diskussionen darüber, wie Hühner am besten gehalten werden sollten, um ihre Gesundheit und ihr Wohlbefinden zu gewährleisten. Immer mehr Menschen beginnen Hühnern auch im Garten zu halten, In vielen Privathaushalten genießen Hühner das Leben von Haustieren.


Bedeutung von Hühnern in verschiedenen Kulturen und Ländern – Die regionalen Unterschiede und Bedeutungen der Hühnerhaltung


Hühner sind seit Jahrtausenden ein wichtiger Teil der menschlichen Kultur und spielen eine wichtige Rolle in vielen verschiedenen Ländern und Kulturen. Im Folgenden finden Sie einige Beispiele für die Bedeutung von Hühnern in verschiedenen Kulturen und Ländern.

China: In China haben Hühner eine besondere Bedeutung, da sie als Glücksbringer gelten. Hühnchen werden oft in roten Umschlägen verschenkt, um Glück und Wohlstand zu bringen. Außerdem spielt das Huhn in der chinesischen Küche eine wichtige Rolle, da es in vielen Gerichten verwendet wird.

Indien: Hühner sind in Indien ein wichtiger Bestandteil der Ernährung, insbesondere in ländlichen Gebieten. In einigen Regionen sind Hühner auch ein wichtiger Bestandteil von religiösen Zeremonien und Opfergaben.

Afrika: In vielen afrikanischen Kulturen haben Hühner eine spirituelle Bedeutung und werden oft in traditionellen Zeremonien verwendet. Hühner werden oft als Opfertiere verwendet, um böse Geister zu vertreiben und Glück zu bringen.

USA: In den USA haben Hühner eine wichtige wirtschaftliche Bedeutung, da sie eine wichtige Quelle für Eier und Fleisch sind. Hühnerfarmen sind in den USA weit verbreitet und produzieren große Mengen an Hühnerprodukten.

Europa: In Europa haben Hühner eine lange Geschichte und sind seit Jahrhunderten ein wichtiger Bestandteil der Landwirtschaft. Hühner werden in vielen europäischen Ländern als Teil der traditionellen Küche verwendet und sind in Gerichten wie Coq au Vin (Frankreich) und Hühnersuppe (Deutschland) zu finden.

In vielen anderen Ländern und Kulturen haben Hühner ebenfalls eine wichtige Bedeutung. In Lateinamerika sind Hühner ein wichtiger Bestandteil der Küche und werden in Gerichten wie Arroz con Pollo (Reis mit Hühnchen) verwendet. In Japan werden Hühner oft als Glückssymbol verwendet und sind in vielen Kunstwerken und Dekorationen zu finden.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Hühner eine wichtige Rolle in vielen verschiedenen Ländern und Kulturen spielen. Sie sind nicht nur eine wichtige Quelle für Nahrung und Einkommen, sondern haben auch eine spirituelle und symbolische Bedeutung.


Anatomie und Physiologie von Hühnern


Hühner sind domestizierte Vögel, die von Menschen seit Jahrhunderten gehalten werden. Sie sind wichtige Quellen für Nahrung und Eier und haben auch in der Forschung und Medizin eine wichtige Rolle gespielt. Um zu verstehen, wie man Hühner gesund hält und wie man sie am besten versorgt, ist es wichtig, ihre Anatomie und Physiologie zu verstehen. Wenn du deine Tiere bei der Hühnerhaltung aufmerksam beobachtest, wirst du schnell merken, ob es deinen Tieren gut geht oder etwas nicht stimmt.

Anatomie

Hühner haben einen schlanken, länglichen Körperbau mit einer Höhe von etwa 30 bis 50 Zentimetern und einem Gewicht von etwa einem Kilogramm bis zu drei Kilogramm, je nach Rasse und Geschlecht. Ihr Körper ist mit Federn bedeckt und sie haben einen Schnabel, zwei Flügel und zwei Beine. Der Schnabel besteht aus Hornsubstanz und wird zum Greifen und Aufnehmen von Nahrung verwendet. Die Flügel sind mit Federn bedeckt und dienen zum Fliegen und zur Stabilisierung des Körpers während des Laufens. Die Beine sind kräftig und mit Schuppen bedeckt, die zum Schutz vor Verletzungen und Infektionen dienen. Hühner haben auch einen Kamm und eine Kehllappen, die bei einigen Rassen besonders ausgeprägt sind.

Das Verdauungssystem von Hühnern ist sehr effizient und besteht aus einem Schnabel, Speiseröhre, Magen, Dünndarm, Leber, Bauchspeicheldrüse, Kloake und Anus. Der Magen von Hühnern hat zwei Kammern, die zum Zerkleinern und Verarbeiten von Nahrung verwendet werden. Hühner haben auch eine Gallenblase, die Galle produziert, um Fette abzubauen.

Physiologie

Hühner haben ein hoch entwickeltes Herz-Kreislauf-System und ein effizientes Atmungssystem, das es ihnen ermöglicht, Sauerstoff aus der Luft aufzunehmen und Kohlendioxid abzugeben. Hühner haben auch ein gut entwickeltes Nervensystem und Sinnesorgan, die ihnen helfen, ihre Umgebung wahrzunehmen und zu navigieren.

Das Fortpflanzungssystem von Hühnern besteht aus Eierstöcken, Eileitern, einem Legedarm und einer Kloake. Weibliche Hühner legen Eier, die von einem Hahn befruchtet werden können, um Nachkommen zu produzieren. Hähne haben Hoden, die Spermien produzieren, um Eier zu befruchten.

Hühner haben auch ein Immunsystem, das sie vor Infektionen und Krankheiten schützt. Ihr Immunsystem ist besonders wichtig, da Hühner oft in engen Kontakt mit anderen Hühnern leben und anfällig für Krankheiten sind.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Hühner eine komplexe Anatomie und Physiologie haben, die es ihnen ermöglicht, erfolgreich zu leben und sich zu vermehren. Ein besseres Verständnis ihrer Anatomie und Physiologie kann dazu beitragen, ihre Gesundheit und ihr Wohlbefinden zu verbessern und die Qualität von Hühnerprodukten wie Eiern und Fleisch zu verbessern.


Auswahl der Hühnerrasse und Kriterien für die Auswahl


Wenn man sich dazu entscheidet, Hühner zu halten, ist die Wahl der richtigen Rasse ein wichtiger Faktor, der bestimmt, wie erfolgreich man in der Hühnerhaltung sein wird. Es gibt viele verschiedene Hühnerrassen, die alle unterschiedliche Eigenschaften haben. Bei der Auswahl der Rasse sollten verschiedene Faktoren berücksichtigt werden, um sicherzustellen, dass die ausgewählte Rasse den Bedürfnissen und Zielen des Hühnerhalters entspricht.

Ein wichtiger Faktor bei der Auswahl der Hühnerrasse ist der Verwendungszweck. Möchte man Hühner für die Fleischproduktion halten, oder ist man mehr an der Eierproduktion interessiert? Soll die Rasse in erster Linie als Haustier gehalten werden, oder will man auch Ausstellungen besuchen? Je nach Verwendungszweck gibt es bestimmte Hühnerrassen, die besser geeignet sind als andere.

Ein weiterer wichtiger Faktor bei der Auswahl der Hühnerrasse ist das Klima und der Standort, an dem man die Hühner halten möchte. Es ist wichtig, eine Rasse zu wählen, die den Witterungsbedingungen des Standorts entspricht, um sicherzustellen, dass die Hühner gesund und glücklich bleiben.

Ebenso wichtig bei der Auswahl der Hühnerrasse ist die Verfügbarkeit von Rasseinformationen und die Unterstützung durch Züchter. Es ist ratsam, sich für eine Rasse zu entscheiden, für die es ausreichend Rasseinformationen und Unterstützung durch Züchter gibt. Durch die Wahl einer beliebten Rasse, die von vielen Züchtern gehalten wird, kann man sicherstellen, dass man leicht Zugang zu Informationen und Hilfe bei Problemen hat.

Ein weiteres wichtiges Kriterium bei der Auswahl der Hühnerrasse ist die Größe des Hühnerstalls und die Anzahl der Hühner, die man halten möchte. Einige Hühnerrassen wie Zwerghühner können in etwas kleineren Ställen gehalten werden, während normalgroße Rassen oder Großhuhnrassen mehr Platz benötigen. Die Anzahl der Hühner, die man halten möchte, ist auch ein wichtiger Faktor bei der Größe des Stalls und des Geheges.

Schließlich sollte man bei der Auswahl der Hühnerrasse auch die Kosten berücksichtigen. Einige Hühnerrassen sind teurer als andere, sowohl in Bezug auf die Anschaffungskosten als auch in Bezug auf Futter, Pflege und medizinische Versorgung. Es ist wichtig, ein Budget festzulegen und eine Rasse zu wählen, die den finanziellen Möglichkeiten entspricht.

Insgesamt lässt sich sagen, dass die Auswahl der richtigen Hühnerrasse ein wichtiger Faktor bei der erfolgreichen Hühnerhaltung ist. Bei der Auswahl sollten verschiedene Faktoren wie Verwendungszweck, Klima und Standort, Verfügbarkeit von Rasseinformationen und Züchterunterstützung, Größe des Hühnerstalls und Kosten berücksichtigt werden.

Hühnerhaltungspraktiken für verschiedene Anforderungen (z. B. Bio-, Freilandhaltung)


Die Hühnerhaltung ist ein vielseitiger Bereich, der viele unterschiedliche Anforderungen an den Hühnerhalter stellt. Unterschiedliche Hühnerhaltungspraktiken sind notwendig, um die verschiedenen Anforderungen zu erfüllen, wie z.B. Bio-, Garten-/ Freilandhaltung und Bodenhaltung. Jede dieser Haltungsformen hat ihre eigenen Vor- und Nachteile sowie ihre spezifischen Anforderungen.

Bio-Hühnerhaltung

Die Bio-Hühnerhaltung ist eine Art der Hühnerhaltung, bei der die Hühner unter Bedingungen gehalten werden, die den höchsten ökologischen Standards entsprechen. Es handelt sich um eine tierfreundliche Haltung, bei der die Hühner Zugang zu einem freien Auslauf haben und nur Bio-Futter erhalten. Bei der Bio-Hühnerhaltung ist es besonders wichtig, dass die Hühner gesund und glücklich gehalten werden, um sicherzustellen, dass das Ei oder das Fleisch auch bio-zertifiziert sind.

Garten-Hühnerhaltung für Privatpersonen

Die Garten-Hühnerhaltung ist eine Art der Hühnerhaltung, bei der die Hühner im Garten oder auf einem kleinen Hof gehalten werden. In dieser möglichst artgerechten Form der Hühnerhaltung werden die Hühner in einem begrenzten Raum gehalten, der auf die Bedürfnisse und das Wohlbefinden der Hühner abgestimmt ist. Eine gute Planung und Vorbereitung ist wichtig, um sicherzustellen, dass die Hühner genügend Platz und eine geeignete Umgebung haben. Die Garten-Hühnerhaltung ist auch eine gute Möglichkeit, um frische Eier und Fleischprodukte direkt aus dem eigenen Garten zu beziehen. Weiterhin sorgen die eigenen Hühner im Garten dafür, dass ihre Halter gut “abschalten” und beim “Hühner gucken” entspannen können. 

Freilandhaltung

Die Freilandhaltung ist eine Art der Hühnerhaltung, bei der die Hühner in einem großen Außenbereich gehalten werden, in dem sie herumlaufen und nach Futter suchen können. Die Freilandhaltung ist eine tierfreundliche Art der Hühnerhaltung, bei der die Hühner in einer natürlichen Umgebung gehalten werden. Es ist jedoch wichtig, sicherzustellen, dass der Freilandbereich ausreichend geschützt ist, um Raubtiere und andere Gefahren abzuwehren. Die Freilandhaltung ist eine gute Möglichkeit, um die Hühner artgerecht zu halten und gleichzeitig frische Eier und Fleischprodukte zu produzieren.


🐓 Vergleich: Haltungsformen von Legehennen

Diese Tabelle hebt die wesentlichen Kriterien hervor, die für bewusste Verbraucher und Halter relevant sind.

KriteriumBio-Haltung (Öko)FreilandhaltungBodenhaltung
Flächenbedarf StallMaximal 6 Hennen pro m2 nutzbarer Fläche.Maximal 9 Hennen pro $\text{m}^2$ nutzbarer Fläche.Maximal 9 Hennen pro $\text{m}^2$ nutzbarer Fläche.
Auslauf (Grünfläche)Mindestens 4 m2 Auslauf pro Henne (obligatorisch).Mindestens 4 $\text{m}^2$ Auslauf pro Henne (optional bei Schlechtwetter).Kein gesetzlicher Auslauf vorgeschrieben.
Futter100 % Ökofutter; mind. 95 % davon muss aus ökologischem Anbau stammen.Futterzusammensetzung nicht Bio-zertifiziert; keine Vorgaben.Futterzusammensetzung nicht Bio-zertifiziert; keine Vorgaben.
TierzahlObergrenze: 3.000 Tiere pro Stallabteil (zwecks Übersicht und Tierwohl).Keine gesetzliche Obergrenze pro Stallabteil.Keine gesetzliche Obergrenze pro Stallabteil.
SchnabelkürzenStreng verboten (auch bei Küken).Erlaubt (in Deutschland unter Betäubung, wird aber zunehmend seltener).Erlaubt (in Deutschland unter Betäubung, wird aber zunehmend seltener).
ZertifizierungGesetzlich vorgeschrieben (EU-Öko-Verordnung) und kontrolliert.Kennzeichnung und Kontrolle nach EU-Vermarktungsnormen.Kennzeichnung und Kontrolle nach EU-Vermarktungsnormen.


Fazit


Die Wahl der Hühnerhaltungspraktiken hängt von den Anforderungen und Zielen des Hühnerhalters ab. Bio-, Garten- oder Freilandhaltung sind nur einige der vielen Möglichkeiten, die zur Verfügung stehen. Es ist wichtig, die Bedürfnisse der Hühner zu berücksichtigen und sicherzustellen, dass sie gesund und glücklich gehalten werden. Eine gute Planung und Vorbereitung ist wichtig, um die Hühnerhaltung erfolgreich und nachhaltig zu gestalten.

Bau und Gestaltung von Hühnerställen und -gehegen


Der Bau und die Gestaltung von Hühnerställen und -gehegen sind entscheidend für die Gesundheit und das Wohlbefinden der Hühner. Ein gut gestalteter Hühnerstall schützt die Hühner vor Raubtieren und schlechtem Wetter und bietet ihnen gleichzeitig ausreichend Platz und Komfort.

Beim Bau von Hühnerställen und -Gehegen ist es wichtig, die Größe des Hühnerbestands zu berücksichtigen. Ein Hühnerstall sollte groß genug sein, damit sich die Hühner frei bewegen können, ohne sich gegenseitig zu stören oder zu verletzen. Ein guter Richtwert ist eine Grundfläche von mindestens 1,0 Quadratmeter für drei bis vier Hühner, und ein Freilandgehege sollte mindestens 4 Quadratmeter pro Huhn bieten, lieber mehr.

Ein weiterer wichtiger Faktor bei der Gestaltung von Hühnerställen und -Gehegen ist die Belüftung. Hühner benötigen eine gute Luftzirkulation, um frische Luft zu atmen und Feuchtigkeit abzuführen. Ein Hühnerstall sollte mit ausreichend Lüftungsöffnungen ausgestattet sein, um eine gute Belüftung zu gewährleisten. Gleichzeitig sollte der Stall jedoch vor Zugluft und kalten Temperaturen geschützt sein.

Das Design des Hühnerstalls sollte auch die Reinigung erleichtern. Der Stall sollte so gebaut sein, dass er leicht zugänglich ist und dass die Kotwanne bzw. das Kotbrett unter der Sitzstange einfach gereinigt werden kann. Es ist auch wichtig, den Stall regelmäßig zu desinfizieren, um Krankheiten vorzubeugen.

Bei der Gestaltung eines Hühnergeheges ist es wichtig, auch den Schutz der Hühner im Freien zu berücksichtigen. Das Gehege sollte sicher sein, um Raubtiere wie Füchse oder Marder fernzuhalten. Ein guter Schutz besteht aus einem festen Zaun, der in den Boden eingegraben ist, um das Graben von Tieren zu verhindern. Sperre deine Hühner dennoch aus Sicherheitsgründen nachts in Ihren Stall ein.

Einige Hühnerhalter bevorzugen auch mobile Hühnerställe, die es den Hühnern ermöglichen, verschiedene Bereiche im Garten zu erkunden. Diese mobilen Ställe sind oft auf Rädern montiert und können einfach umgestellt werden. Diese Methode bei der Hühnerhaltung bietet den Hühnern eine abwechslungsreiche Umgebung, fördert die Gesunderhaltung der Tiere, ihre Beweglichkeit und ermöglicht ihnen, neues Futter und Nährstoffe zu finden.

Insgesamt ist der Bau und die Gestaltung von Hühnerställen und -Gehegen eine wichtige Aufgabe für jeden Hühnerhalter. Die Bedürfnisse der Hühner müssen berücksichtigt werden, um eine gesunde und glückliche Herde zu gewährleisten. Ein gut gestalteter Hühnerstall und ein sicheres Freigehege sorgen für eine artgerechte Haltung und fördern eine nachhaltige Hühnerhaltung.


Ernährungsbedürfnisse und Fütterung von Hühnern


Hühner haben spezifische Ernährungsbedürfnisse, die es wichtig machen, ihre Fütterung sorgfältig zu planen und umzusetzen. Eine ausgewogene Ernährung ist entscheidend für die Gesundheit und das Wohlbefinden der Hühner sowie für eine optimale Legeleistung.

Hühner sind Omnivoren und benötigen eine ausgewogene Mischung aus Kohlenhydraten, Proteinen, Fetten, Mineralien und Vitaminen. Eine ausgewogene Hühnerfütterung besteht aus einer Kombination von Getreide, Eiweißfutter, Gemüse und Mineralstoffen.

Das Hauptfutter für Hühner ist Getreide, wie Weizen, Mais, Gerste und Hafer. Diese Getreidesorten sind reich an Kohlenhydraten und bieten eine wichtige Energiequelle für die Hühner. Zusätzlich zu Getreide sollte den Hühnern auch Eiweißfutter wie Soja oder Fischmehl angeboten werden, um ihre Proteinbedürfnisse zu decken.

Ein weiterer wichtiger Bestandteil der Hühnerernährung ist Gemüse und Obst. Grünes Gemüse wie Grünkohl und Spinat bieten wichtige Nährstoffe und Vitamine, während Obst wie Äpfel oder Beeren den Hühnern wichtige Antioxidantien und Vitamine liefern.

Mineralstoffe und Vitamine sind ebenfalls entscheidend für die Gesundheit der Hühner. Hühner benötigen ausreichende Mengen an Kalzium und Phosphor, um gesunde Knochen und Eierschalen zu produzieren. Vitamin D hilft bei der Kalziumaufnahme, während Vitamin A und E für die Augen- und Gefiederpflege wichtig sind.

Die Fütterung von Hühnern sollte täglich und in regelmäßigen Abständen erfolgen. Es ist wichtig, darauf zu achten, dass die Hühner ausreichend Futter und Wasser zur Verfügung haben, um ihre Ernährungsbedürfnisse zu decken. Die Menge des Futters hängt von der Hühnerart, dem Alter und der Legeleistung ab.

Neben der Fütterung von Hühnern ist es auch wichtig, ihre Umgebung sauber und hygienisch zu halten. Das Futter sollte in Futtertrögen oder auf Futterautomaten platziert werden, um eine Verschmutzung durch Kot und Schmutz zu minimieren.

Die Ernährung und Fütterung von Hühnern ein wichtiger Aspekt der Hühnerhaltung. Eine ausgewogene Hühnerfütterung bietet den Hühnern die Nährstoffe, die sie benötigen, um gesund und glücklich zu sein und eine optimale Legeleistung zu erbringen.


Hühnerkrankheiten und Vorbeugung


Wie bei allen Tieren sind Hühner anfällig für verschiedene Krankheiten, die ihre Gesundheit und Produktivität beeinträchtigen können. Es ist wichtig, die Symptome von Hühnerkrankheiten zu erkennen und vorbeugende Maßnahmen zu ergreifen, um das Risiko einer Infektion zu minimieren.

Eine der häufigsten Hühnerkrankheiten ist die Kokzidiose. Diese Infektion wird durch Einzeller verursacht, die sich im Darm der Hühner vermehren und zu Durchfall, Gewichtsverlust und reduzierter Legeleistung führen können. Kokzidiose kann durch hygienische Maßnahmen wie regelmäßige Reinigung des Hühnerstalls und der Futtertröge sowie durch die Verwendung von speziellen Futterzusätzen oder Medikamenten verhindert werden.

Eine weitere häufige Hühnerkrankheit ist die Geflügelpest. Diese Viruserkrankung kann zu schweren Krankheitssymptomen und sogar zum Tod von Hühnern führen. Die Verbreitung der Geflügelpest kann durch die Einhaltung von Bio-Sicherheitsmaßnahmen wie dem Schutz des Hühnerstalls vor wilden Vögeln und die Vermeidung des Kontakts mit infizierten Tieren minimiert werden.

Eine weitere Hühnerkrankheit, die häufig bei Freilandhaltung auftritt, ist die Federpicken. Dies tritt auf, wenn Hühner aus Langeweile oder Stress an den Federn anderer Hühner ziehen und sie herausziehen. Die Federpicken kann durch das Bereitstellen von ausreichend Platz und Aktivitäten im Hühnergehege und die Zugabe von bestimmten Nahrungsergänzungsmitteln reduziert werden.

Es gibt viele andere Krankheiten, die Hühner betreffen können, wie zum Beispiel Infektionen durch Bakterien, Pilze oder Parasiten. Es ist wichtig, die Symptome von Krankheiten wie Atemwegserkrankungen, Durchfall oder vermindertem Appetit zu erkennen und einen Tierarzt aufzusuchen, wenn nötig.

Vorbeugende Maßnahmen zur Reduzierung von Hühnerkrankheiten umfassen regelmäßige Reinigung des Hühnerstalls und der Futtertröge, die Verwendung von hochwertigem Futter und Wasser, die Bereitstellung von ausreichend Platz und Aktivitäten im Hühnergehege, sowie die Verwendung von Bio-Sicherheitsmaßnahmen wie die Vermeidung des Kontakts mit infizierten Tieren.

Insgesamt ist die Vorbeugung von Hühnerkrankheiten ein wichtiger Aspekt der Hühnerhaltung, der die Gesundheit und Produktivität der Hühner gewährleistet. Durch regelmäßige Beobachtung, Hygiene und Bio-Sicherheitsmaßnahmen können Hühnerhalter dazu beitragen, die Ausbreitung von Krankheiten zu minimieren und eine gesunde Hühnerpopulation zu erhalten.

Brut, Kükenaufzucht und Fortpflanzung


Die Fortpflanzung von Hühnern beginnt mit dem Brüten von Eiern. Wenn ein Huhn befruchtete Eier legt, kann es die Eier selbst ausbrüten oder ein Brutgerät verwenden, um die Eier zu inkubieren. In der Natur brüten Hühner normalerweise ihre Eier aus, indem sie auf ihnen sitzen und sie durch Wärme ausbrüten lassen. Wenn das Huhn keine Eier ausbrüten kann oder wenn ein Hühnerhalter eine größere Anzahl von Eiern ausbrüten möchte, kann ein Brutgerät verwendet werden, um die Eier zu inkubieren.

Die Inkubationszeit für Hühnereier beträgt etwa 21 Tage. Während dieser Zeit muss die Temperatur und Luftfeuchtigkeit im Brutgerät konstant gehalten werden, um ein gutes Schlupfergebnis zu erzielen. Sobald die Küken geschlüpft sind, werden sie in der Regel in einem speziellen Bereich untergebracht, um sie vor Kälte und Raubtieren zu schützen. Hier werden sie mit speziellem Starterfutter und Wasser versorgt, um ein gesundes Wachstum zu gewährleisten.

Die Kükenaufzucht erfordert eine sorgfältige Überwachung und Pflege, da Küken anfällig für Krankheiten sind. Es ist wichtig, dass die Küken eine konstante Wärmequelle haben und dass das Futter und Wasser immer verfügbar sind. Wenn die Küken älter werden, können sie in einen größeren Bereich umziehen, wie beispielsweise einen Hühnerstall oder ein Hühnergehege, wo sie sich frei bewegen und ihre natürlichen Verhaltensweisen ausleben können.

Die Fortpflanzung von Hühnern kann auch durch künstliche Besamung erfolgen. In der kommerziellen Hühnerhaltung wird häufig künstliche Besamung eingesetzt, um die Zucht von Hühnern mit bestimmten Merkmalen zu fördern. Dies kann dazu beitragen, Hühner zu züchten, die eine höhere Legeleistung haben oder die widerstandsfähiger gegen Krankheiten sind.

Insgesamt ist die Fortpflanzung und Aufzucht von Hühnern ein wichtiger Aspekt der Hühnerhaltung. Die erfolgreiche Brut und Aufzucht von Küken ist entscheidend für die Erhaltung einer gesunden und produktiven Hühnerpopulation. Durch die sorgfältige Überwachung und Pflege der Küken und die Verwendung von Methoden wie künstlicher Besamung können Hühnerhalter dazu beitragen, die Zucht von gesunden und produktiven Hühnern zu fördern.


Verwendung von Hühnerprodukten wie Eier und Fleisch


Hühner sind eine wichtige Nutztierart und werden auf der ganzen Welt für ihre Eier und ihr Fleisch gezüchtet. Hühnerprodukte wie Eier und Fleisch sind reich an Nährstoffen und spielen eine wichtige Rolle in der Ernährung vieler Menschen.

Eier sind eine wichtige Proteinquelle und enthalten viele essentielle Vitamine und Mineralstoffe wie Vitamin D, Vitamin B12, Eisen und Zink. Eier können in vielen verschiedenen Formen konsumiert werden, einschließlich hart gekocht, pochiert, gebraten oder als Zutat in vielen Gerichten wie Omeletts, Kuchen und Salaten. Darüber hinaus werden Eier in der Lebensmittelindustrie weit verbreitet in der Produktion von Nudeln, Gebäck, Mayonnaise und vielen anderen Produkten verwendet.

Das Fleisch von Hühnern ist ebenfalls reich an Protein und enthält viele Nährstoffe wie Vitamin B6, Vitamin B12, Zink und Eisen. Hühnerfleisch kann in vielen verschiedenen Formen genossen werden, einschließlich gegrillt, gebraten, gebacken oder gekocht. Hühnerfleisch wird in vielen Gerichten auf der ganzen Welt verwendet, wie z.B. Hähnchencurry, Hühnersuppe, Hühnerbrühe und Hühnchenfajitas.

Neben Eiern und Fleisch haben Hühner auch andere Verwendungen. Hühnerfedern werden in vielen verschiedenen Produkten wie Bettdecken, Kissen und Kleidung verwendet. Hühnermist wird häufig als Dünger in Gärten und landwirtschaftlichen Betrieben verwendet.

Es ist wichtig zu beachten, dass die Qualität von Hühnerprodukten davon abhängt, wie die Hühner gehalten und gefüttert werden. Hühner, die in Freilandhaltung oder Biohaltung gehalten werden, haben in der Regel eine höhere Fleisch- und Eierqualität, da sie eine natürlichere Ernährung und mehr Bewegungsmöglichkeiten haben.

Zusammenfassend ist die Verwendung von Hühnerprodukten wie Eiern und Fleisch in der Ernährung und in vielen anderen Bereichen des täglichen Lebens weit verbreitet. Durch eine sorgfältige Hühnerhaltung und Fütterung können Hühnerhalter dazu beitragen, qualitativ hochwertige Hühnerprodukte zu produzieren, die einen wichtigen Beitrag zur Ernährung und Gesundheit vieler Menschen leisten.


Rechtliche Bestimmungen und Vorschriften für die Hühnerhaltung


Die Haltung von Nutztieren wie Hühnern ist in vielen Ländern und Regionen streng reguliert, um sicherzustellen, dass Tiere angemessen gepflegt und behandelt werden und um sicherzustellen, dass Lebensmittelprodukte von hoher Qualität und Sicherheit sind.

In den meisten Ländern gibt es Gesetze und Verordnungen, die die Haltung von Hühnern regeln. Diese Bestimmungen umfassen in der Regel Richtlinien zur Haltung und Pflege von Hühnern, zur Einhaltung von Hygiene- und Gesundheitsstandards und zur Kennzeichnung und Rückverfolgbarkeit von Hühnerprodukten.

In vielen Ländern gibt es auch Organisationen und Behörden, die für die Überwachung und Durchsetzung dieser Bestimmungen zuständig sind. Diese Behörden können Betriebe kontrollieren und Strafen verhängen, wenn Verstöße gegen die Vorschriften festgestellt werden.

Zusätzlich zu den staatlichen Regulierungen gibt es auch bestimmte Zertifizierungen und Labelprogramme, die von privaten Organisationen und Unternehmen angeboten werden. Diese Programme verlangen von Hühnerhaltern, bestimmte Standards für die Haltung von Hühnern und die Produktion von Eiern und Fleisch zu erfüllen, um das Label oder die Zertifizierung zu erhalten. Diese Programme umfassen in der Regel Standards für die artgerechte Haltung und Fütterung von Hühnern, den Einsatz von Antibiotika und anderen Medikamenten, die Einhaltung von Hygiene- und Gesundheitsstandards sowie die Rückverfolgbarkeit von Produkten.

Es ist wichtig für Hühnerhalter, sich über die gesetzlichen Bestimmungen und Vorschriften für die Haltung von Hühnern in ihrer Region zu informieren, um sicherzustellen, dass sie die notwendigen Standards erfüllen und keine Strafen oder Sanktionen riskieren. Darüber hinaus kann die Einhaltung von Standards und Zertifizierungen dazu beitragen, das Vertrauen der Verbraucher in die Qualität und Sicherheit von Hühnerprodukten zu stärken.


Hühnerhaltung als Teil einer nachhaltigen Lebensweise


Die Hühnerhaltung kann ein wichtiger Bestandteil einer nachhaltigen Lebensweise sein, da sie viele Vorteile bietet. Die Haltung von Hühnern kann dazu beitragen, den Bedarf an Lebensmitteln aus industrieller Landwirtschaft und Massentierhaltung zu reduzieren, indem man seine eigenen Eier und Fleischprodukte produziert. Es kann auch dazu beitragen, die Abhängigkeit von Lebensmittelimporten zu reduzieren und die lokale Landwirtschaft zu unterstützen.

Hühner können auch Teil eines Kreislaufsystems sein, indem sie dazu beitragen, organische Abfälle und Gartenabfälle in Dünger umzuwandeln. Die Einstreu im Hühnerstall kann auch als wertvoller Kompost verwendet werden, der wiederum dazu beiträgt, den Boden fruchtbarer zu machen. Dadurch wird der Bedarf an synthetischen Düngemitteln und Pestiziden reduziert, die die Umwelt belasten und die Gesundheit beeinträchtigen können.

In der Hühnerhaltung gibt es auch Möglichkeiten zur Reduzierung von Abfall. Beispielsweise können Eierschalen und Küchenabfälle als Futter für Hühner verwendet werden, was dazu beiträgt, den Abfall zu reduzieren und gleichzeitig die Kosten für die Fütterung zu senken. Hühner können auch helfen, Schädlinge und Unkraut auf dem Hof oder im Garten zu kontrollieren, was wiederum dazu beiträgt, den Einsatz von Pestiziden zu reduzieren.

Eine nachhaltige Hühnerhaltung erfordert jedoch auch Verantwortung und Sorgfalt. Es ist wichtig, sicherzustellen, dass Hühner artgerecht gehalten werden, ausreichend Platz und Schutz vor Raubtieren haben und eine ausgewogene Ernährung erhalten. Es ist auch wichtig, hygienische Bedingungen im Hühnerstall zu gewährleisten, um die Ausbreitung von Krankheiten zu vermeiden.

Die Hühnerhaltung ist ein wichtiger Bestandteil einer nachhaltigen Lebensweise sein, da sie dazu beiträgt, Lebensmittelproduktion und -versorgung lokal zu kontrollieren, Abfälle zu reduzieren und die Umweltbelastung zu minimieren.

Weitere Informationen zur Haltung von Hühnern erhältst du hier.

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